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Olaf Scherff liebt Kaffee, guten Kaffee. Kein Wunder, dass es ihn nach beruflichen Stationen als Schornsteinfeger, Bundeswehrsanitäter und Feuerwehrmann sehnsüchtig zur Bohne zieht. „Mit 26 habe ich gedacht, dass ich meine Kaffee-Liebe zum Beruf machen will.“ In Österreich erlernt er das Rösterhandwerk von der Pike auf – und bringt sein neu erworbenes Wissen zurück in die Heimat Hattingen. 2013 wird die Kaffeerösterei MAYOLA eröffnet. Die Kaffeezentrale war zu Besuch.

Olaf Scherff überzeugt sich vom Stand der Röstung. Fotos: Seiffert

Das Konzept Mayolas ist von Anfang an: leckeren Spezialitätenkaffee unter die Leute zu bringen. So lecker, dass das aufgeräumte Sortiment auch die Kaffeezentrale überzeugt hat und es ihn bei uns online gibt.

„Wir wollten die Kaffeegenießer nicht mit unzähligen Varianten verwirren. Es gibt Kaffee und Espresso, mild oder kräftig. Basta!“, sagt Olaf Scherff über das Sortiment. Die Philosophie ist schlicht und treffend. Kein unnötiger Schnick-Schnack, keine Konfusion beim Kunden. „Das mittlerweile übergroße Angebot an Waren überall überfordert uns selbst oft genug.“

Verantwortung übernehmen

Doch damit nicht genug: Scherff macht seine Firma zu einem verantwortungsbewussten Unternehmen, übernimmt Verantwortung für die Umwelt, den Planeten und den Kaffeebauern.

„Das sollte für jede Firma selbstverständlich sein“, sagt Olaf Scherff. Aber so lange es Konzerne gebe, die Menschen das Trinkwasser abgraben oder für ihre Palmölplantage den Regenwald abholzen, müsse man das noch so deutlich betonen.

Am Computer wird die Röstkurve überwacht. Ein einzelner Röstvorgang dauert 15 bis 20 Minuten.

MAYOLA-Kaffee soll deshalb gerecht und umweltverträglich hergestellt werden. Sein Plan: die Bauern ohne Zwischenhändler zu Partnern zu machen und sie somit auch deutlich besser zu bezahlen, als es die großen Kaffeekonzernen machen. Vor Ort kommt das gut an. Und, dass MAYOLA ab und an bei den Bauern vorbeischaut, gerät hier zur Selbstverständlichkeit. „Nicht zu Kontrollzwecken“, versichert Olaf Scherff. Den Bauern müsse man schließlich nicht erklären, wie Kaffeeanbau funktioniert. „Das können die viel besser als wir.“ Stattdessen sei man bemüht, eine persönliche Beziehung zu den Partnern vor Ort aufzubauen. „Wir können darüber hinaus eine Menge von ihnen lernen.“

Bezogen werden die Bohnen ausschließlich von kleinen Höfen, die ihren Kaffee traditionell anbauen – ohne Gentechnik oder künstliche Dünger und Pflanzenschutzmittel.

Die gerösteten Bohnen
(Fast) fertig: Nach dem Rösten müssen die Bohnen noch abkühlen und werden dann verpackt, um in den Handel zu gelangen.

Nachdem die Bohnen in Deutschland angekommen sind, findet die gesamte weitere Wertschöpfungskette vor Ort statt. Erst in Hattingen, inzwischen in Bocholt, wo man sich mit zwei weiteren Firmen eine Rösterei teilt. „Wir haben hier am Niederrhein perfekte Bedingungen.“

In großen Lagerhallen liegen dort die traditionellen Kaffeesäcke aus den Anbauländern. Die Bohnen – jeweils rund 60 Kilogramm – werden mittels einer Saugvorrichtung in einen relativ kleinen Trommelröster gesogen.

Je länger geröstet wird, desto dunkler werden die Bohnen.

Am Monitor der Trommelrösters überwacht MAYOLA-Mitarbeiter Hermann die Röstkurven, nimmt immer einmal wieder eine Probe aus der Maschine, um den Röstgrad einheitlich zu halten. „Im Prinzip verändern sich die Röstkurven ständig, weil sie auch äußeren Einflüssen unterliegen“, verrät er. Wenn es draußen etwa wärmer oder kälter wird. Die Vorgehensweise bei Mayola unterscheidet sich drastisch von der Fließband-Röstung bei den ganz großen Firmen.

Bei deren Fließbandröstungen werden die Bohnen maximal vier Minuten sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Bei MAYOLA läuft es deutlich anders: Es wird ein besonderes Langzeitröstverfahren mit speziellen Temperaturkurven angewendet, mehr als 220 Celsius soll nicht erzielt werden. Auch erhitzt man jede Bohnensorte einzeln, gemischt wird später. Klar, dass das länger dauert bis eine Mischung, bestehend aus bis zu vier Bohnensorten, fertig ist.

Hermann bei der Kontrolle.
Mayola-Mitarbeiter Hermann überprüft den Röstgrad der Bohnen.

„Wir rösten unseren Kaffee nicht nur selbst, sondern verpacken und versenden ihn auch in Eigenregie. Das schafft jede Menge Arbeitsplätze, von denen es in unserer Region gar nicht genug geben kann.“ Besonders stolz ist man diesbezüglich auch auf eine Kooperation mit der Diakonie Ruhr: In der Warenannahme und im Versand von Mayola arbeiten Mitarbeiter mit Handicap.

Dass Nachhaltigkeit da ebenfalls groß geschrieben wird, ist keine Überraschung. Der benötigte Strom wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien bezogen. Und da ist noch mehr: Mayola setzt sich für Aufforstungsprojekte ein und unterstützt Initiativen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Hattingen.

Für Olaf Scherff ist das Mayola-Konzept eine Selbstverständlichkeit. Und so passt ein Zitat von der Mayola-Webseite perfekt zu seiner Ideologie:

„Es ist immer das, was Du tust, was Dich zu dem macht, was Du bist.
Also tun wir es aus tiefster Leidenschaft und voller Überzeugung.“

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MAYOLA-Kaffee gibt es bei uns im SHOP!

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