Arabica und Robusta

Die beiden wichtigsten Sorten heißen Coffea Arabica und Coffea Canephora

Arabica und Robusta

Arabica_Robusta_geroestet_01werden sie im normalen Sprachgebrauch genannt. Coffea Arabica und Coffea Canephora sind die wirtschaftlich bedeutendsten Sorten der Kaffeepflanze. Weltweit werden etwa 3 mal mehr Arabica als Robusta angebaut. Andere Sorten wie zum Beispiel Coffea liberica oder Coffea excelsa sind eher als Exoten einzustufen.

Unterschiede

Die Bohnen der beiden Sorten sehen zumindest für Laien erst einmal sehr ähnlich aus. Doch das täuscht. Der genetische Code verteilt sich bei der Robusta auf 22 Chromosomen, die Arabica hat doppelt so viele. Das zeigt sich in Details wie Form und Farbe der Blätter, ganz besonders aber beim Wuchs. Während wild wachsende Robustas bis zu 10 m hoch werden können, begnügt sich die Arabicapflanze mit 6 - 8 m.

Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal sind die Bohnen in Form und Grösse. Robustabohnen sind rundlicher und kleiner und haben einen fast geraden Einschnitt auf der flacheren Seite. Arabicabohnen dagegen sind insgesamt grösser und flacher, die Form ist deutlich ovaler. Die Einkerbung auf der flachen Seite ist in sanfter S-Form geschwungen - je nach Herkunft mehr oder weniger deutlich.

Koffein und Chlorogensäuren

Chlorogensaeure

Ganz wesentlich ist auch der Unterschied im Koffeingehalt der beiden Bohnenarten. Herzschonender ist hier die Arabicabohne mit einem Koffeingehalt zwischen 1,1 und 1,7 %. Dafür ist die Robustabohne der bessere Wachmacher: 2 bis 4,5 % Koffeingehalt sind nicht zu verachten.

Während der Koffeingehalt durch das Rösten kaum zu beeinflussen ist, können die Chlorogensäuren (Bild) durch langsame und schonende Röstverfahren deutlich reduziert werden. Auch beim Gehalt an Chlorogensäuren hat die Robustabohne die Nase vorn. Diese Säuren sind harntreibend und können bei magenempfindlichen Menschen Unwohlsein und Verdauungsstörungen verursachen.

Allgemein werden die Arabicabohnen geschmacklich höher eingeschätzt als die Robustas. Sie sind in der Regel weicher, aromatischer und weniger bitter. Dafür überzeugen die Robustas mit dem besseren Körper. Viele Espressosorten möchten das Beste aus beiden Welten vereinen und bestehen deshalb aus einer Mischung beider Arten.

Vorlieben

Für die Robusta gilt: Nomen est Omen. Im Vergleich zur Sorte Arabica ist die Pflanze widerstandsfähiger. Nicht nur Parasiten und Krankheiten, sondern auch hohe Temperaturen machen ihr weniger aus als der Arabica. Ein paar Tage hintereinander tropische Verhältnisse mit 30 °C und mehr sind für Robustas kein Problem, Arabicas machen da schon mal schlapp und erleiden ernsthafte Schäden.

Ausserdem haben die Arabicas einen Erzfeind namens Hemileia vastatrix. Dieser Parasit ist nur in Höhenlagen über 900 Meter erfolgreich zu bekämpfen. Aus diesem Grund gibt es in tieferen Lagen keine Arabicaplantagen. Am besten gedeihen die Arabicas in Lagen zwischen 900 und 2000 Meter Höhe. Dort lauert aber schon der nächste Feind:

Schon ein einziger Nachtfrost kann die ganze Ernte zerstören.

Eiskristalle - tödlich für die Kaffeepflanze

Der Frost

Frost2_spilling-the-beansDie Arabicapflanzen mögen ihn überhaupt nicht. Schon einige Minuten können ernsthafte Schäden anrichten. So werden immer mal wieder ganze Ernten durch einen einzigen Nachtfrost vernichtet.

Die Robustabohnen dagegen kommen im feuchteren und wärmeren Klima tieferer Lagen von 200 - 300 Metern bestens zurecht. Es gibt keinen Grund, den Anbau von Robustakaffee in höhere Regionen zu verlegen.

Konsequenz

Dadurch ist Arabicakaffee schon fast automatisch teurer als Robustakaffee. Höhere Lagen bedeuten längere Wege und oft auch deutlich steilere Hänge. Hinzu kommt Mehraufwand bei der Pestizidbekämpfung und die meist kompliziertere Verarbeitung von Arabicabohnen.

Qualitativ gilt Arabicakaffee wie weiter oben schon angesprochen als die bessere Sorte und erzielt auch aus diesem Gund höhere Preise.

Aber nicht alle Arabicas sind automatisch gut - ganz Mutige probieren vielleicht mal den einen oder anderen 100 % Arabica aus dem Supermarkt...

Und es gibt auch ganz exzellente Robustabohnen, die in einer eigenen Liga spielen.


Bildnachweis für diesen Artikel: KAZ, Wikipedia, spelling the beans