Papua-Neuguinea
Direkte Verwandtschaft zum berühmten Blue Mountain Kaffee
Schmuggelware – wie der Kaffee auf den Inselstaat kam
Der Kaffeeanbau in Papua-Neuguinea ist verhältnismäßig noch sehr jung. Obwohl es schon zu früheren Zeitpunkten Kultivierungsversuche gab, gelang der Anbau der Pflanzen erst im Jahr 1930. Vier Jahre zuvor war es nämlich geglückt, Samen der jamaikanischen Kaffeespezialität Blue Mountain ins Land zu schmuggeln, die hier auf optimale klimatische Bedingungen treffen sollten.
Kaffee von kleinen, familiengeführten Plantagen
Heute ist der Kaffeesektor einer der wichtigsten für Papua-Neuguinea. Die landschaftlich teils sehr unterschiedlich geprägten Anbaugebiete sorgen für eine große geschmackliche Vielfalt. Zu etwa 75 % wird der Kaffee auf kleinen Plantagen mit weniger als 60 Bäumen angebaut, die im westlichen und östlichen Hochland (1.300-1.800 Metern über dem Meeresspiegel) liegen. Oft sind die Farmen Familienbetriebe und werden komplett von Hand bewirtschaftet. Insgesamt leben auf Papua-Neuguinea zwei bis drei Millionen Menschen vom Kaffeeanbau.
Kultiviert wird überwiegend Arabica – insbesondere handelt es sich dabei um die Varietäten Mundo Novo, Caturra und Bourbon. Nur etwa 5 % des gesamten Kaffees entfallen auf Robusta, der im Flachland des an der Küste gelegenen Gebiets Estern Septik angebaut wird.
Noch besser als Blue Mountain?
Geschmacklich weist der Kaffee aus Papua-Neuguinea große Ähnlichkeiten zu seinem Verwandten, dem Jamaika Blue Mountain Kaffee, auf. Einige Kenner befinden die Bohnen vom Inselstaat sogar als noch schmackhafter. Gut möglich – denn die klimatischen Bedingungen auf Papua-Neuguinea sind noch besser als die in der Heimat des Spezialitätenkaffees.
Insgesamt zeichnen sich die Bohnen durch einen unvergleichlichen, intensiv-würzigen Charakter aus. Ungewöhnliche Noten, zum Beispiel von Rauch, Laub, Erde und Moos, sowie eine natürliche Süße, die diese teils starken Eindrücke gekonnt harmonisiert, runden das Gesamterlebnis ab.
Kaffee kompakt – Papua-Neuguinea
Kaffeetyp: Arabica (95 %) und Robusta (5 %)
Hauptblüte: August bis September
Haupternte: April bis August
Verschiffung: Juni bis November
Häfen: Lae (95 %), Medang (3 %), Wewak (2 %)
Erntevolumen 2018/2019: 930.000 Säcke (à 60 kg)
Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion 2018/2019: 0,5 %
Hauptabnehmer:
1. Deutschland
2. Australien
3. Japan, Südkorea, USA, Großbritannien
Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten und Region.
Ernteprozess: Gepflückt wird von Hand.
Aufbereitung: Nassaufbereitung
Fermentation: für die besten Güteklassen wird der Kaffee drei Mal 24 Stunden lang getrocknet und dazwischen alle 24 Stunden gewaschen
Trocknung: sonnengetrocknet
Sortierung: elektronisch; bei höheren Güteklassen wird manchmal von Hand nachsortiert