Tansania

Aromatischer Kaffee aus Ostafrika

Kaffeezentrale_Kaffeeanbau_Tansania_RZPerfekte Anbaubedingungen

Im ostafrikanischen Tansania befinden sich viele Orte, für die der gesamte Kontinent bekannt ist –  etwa das Kilimandscharo-Massiv mit dem Uhuru-Peak auf dem Berg Kigo, welcher beinahe der höchste Punkt Afrikas ist. Auch der berühmteste Nationalpark des Kontinentes befindet sich hier: die Serengeti, die bereits von den Massai den Beinamen 'unendliches Land' verliehen bekam.
Die bergige Landschaft und das vorwiegend tropische, in den Höhenlagen gemäßigte Klima bieten die idealen Voraussetzungen für den Kaffeeanbau. Etwa 75 % der Tansanier sind im Kaffeesektor tätig, der insgesamt rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze bietet. Abgesehen von den Bodenschätzen (Diamanten, Gold und Erdöl) ist der Kaffeeanbau der bedeutendste Wirtschaftszweig. Bananen, Sisal und Baumwolle sind neben Kaffee die wichtigsten Exportprodukte des Landes.

Heimat des Haya-Kaffees und der berühmten Blue Mountain Bohnen

Der mündlichen Überlieferung nach wurde der Kaffee im 16. Jahrhundert vom Volk der Haja aus Äthiopien nach Tansania eingeführt. Beim sogenannten 'Haya-Kaffee' (auch bekannt unter dem Namen 'amwani') handelte es sich vermutlich um einen Robusta-Varietät, die sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil der landestypischen Kultur entwickelte. Die Kaffeekirschen des Haya wurden traditionell gekocht, danach für mehrere Tage geräuchert und anschließend gekaut.
Mit den katholischen Missionaren kam im Jahr 1898 der Kaffee, wie wir ihn heute kennen, nach Tansania. Angebaut wird nun vorwiegend Arabica, aber auch Robusta (Verhältnis 2:1). Kultiviert werden vor allem die Arabica-Varietäten Kent, Nyssa, Bourbon und die begehrten Blue Mountain Bohnen.
Viele Plantagenbesitzer bauen die Kaffeesträucher gemeinsam mit Bananenstauden an, da die hohen Bananenpflanzen den schattenliebenden Kaffee optimal vor Sonne schützen. Zudem können die Bauern so vom Verkauf zweier Produkte leben.
Der Kaffeeanbau in Tansania bringt jedoch auch einige Herausforderungen mit sich: der Ertrag pro Strauch ist niedrig – ebenso die Preise, die für die Bohnen erzielt werden können. Zudem mangelt es an professionellem Equipment und Fachwissen.

Würzig, süß und ein hoher Anteil an Perlbohnen

Im gesamtafrikanischen Vergleich sowie insbesondere verglichen mit seinem Nachbarland Kenia zeichnet sich Kaffee aus Tansania durch Leichtigkeit und eine sehr zurückhaltende Säure aus. Geschmacklich kann man zwischen den Bohnen vom Victoriasee (Arabica und Robusta) sowie den Arabicas aus dem übrigen Teil des Landes unterscheiden. Erstere weisen ein etwas schwereres, süßlich-trockenes Aroma auf. Letztere zeichnen sich eher durch frische Nuancen mit feinen Noten von Beeren und Zitrusfrüchten aus. Ein hohes Aufkommen an den geschmacksintensiveren Perlbohnen, die allein in einer Kaffeekirsche heranwachsen, während gewöhnliche Früchte jeweils zwei Bohnen in sich tragen, macht den Kaffee aus Tansania noch hochwertiger.

Kaffee kompakt – Tansania

Kaffeetyp: Arabica und Robusta

Hauptblüte: Mai bis Juli
Haupternte: Oktober bis Februar
Verschiffung: Dezember bis Juni
Häfen: Tanga, Dar-Es-Salaam

Erntevolumen 2018/2019: 1,2 Mio. Säcke (à 60 kg)

Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion 2018/2019: 0,7 %

Hauptabnehmer:
Deutschland, Japan, USA, Australien, Belgien, Kanada, Frankreich, Italien, Schweden, Schweiz, Großbritannien, Niederlande

Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten, Region, Siebgröße.

Ernteprozess: Gepflückt wird von Hand
Aufbereitung: Trockenaufbereitung und Nassaufbereitung
Fermentation: 48 Stunden
Trocknung: sonnengetrocknet
Sortierung: mechanisch und elektronisch